Freitag, 22. Juni 2018

Messi! Messi? Who the fuck is Messi?

Heute ziehen wir einen Regentag ein. Endlich - bin ich versucht zu sagen. Am Morgen habe ich ganz normal hinter dem Haus geschaufelt, bin schwimmen gegangen und habe trainiert. Nichts Neues. Aber als ich mir einen Kaffee machen wollte, flöckelte die Milch. Also, die andere Milch aus dem Kühlschrank genommen und.... flöckel-flöckel...! Für Mittag war Regen angesagt. Also nichts wie auf die Rakete und husch zum Tommy um Milch und Eier einzukaufen. Kaum war ich wieder zu Hause: Psssscccchhhh! Es pisst! Ist mir sowas von egal. Ich habe meinen ungeflöckelten Kafi.*freu*

Am Nachmittag trug ich meine Buchhaltung nach und machte dies und das. Im Laufe des Nachitttags kam wieder die Frage auf: "Was kochen wir heute Feines?" Zur Feier des Tages PIZZA. Also fix die Zutaten bereit gemacht und gekleckert wie ein Weltmeister. Ich schaffe es einfach nicht, mit einigermassen sauberer Küche Pizzateig zu machen. Es sieht immer aus wie ein Schlachtfeld. Aber solange ich gewinne.... Apropos Weltmeister und gewinnen.

Hei Leute, ohne Kohl und bitte nicht lachen. Bis in die zweite Halbzeit des Matches KROATIEN : Argentinien (oder war es Albanien? Egal, hauptsache gewonnen!) wusste ich nicht, dass Messi bei den Argentinier spielt.... "Tschuldigung" aber ich dachte, dieser da sei irgend so ein Spanier oder sonst was exotisches (die Spanier sind natürlich NICHT exotisch!). In der zweiten Halbzeit erwähnte der Kommentator des Kroatischen Fernsehens HRT2 erstmals Messi - und ich: "Oooch Messi (who the fuck is Messi?)? Messi? Der spielt für Argentinien? Oder hat er sich wohl verlaufen? Ja so klein und unscheinbar er während des ganzen Matches war. Ich mutmasse mal, dass er nicht so motiviert war, weil ja vermutlich in der Nati nicht so viel Kohle reinkommt wie sonst. Und schlussendlich - um was gehts immer? Um die Kohle! Darum bin ich nicht von der Meinung abzubringen, der Weltmeister, oder zumindest die engere Auswahl dazu steht bei der FIFA-Maf...fins bereits fest. Oder denkt Ihr, ein Sponsor ist interessiert an einem Final zum Beispiel Kroatien - Switzerland? Switzerland? Sweden or what the fuck....die Chinesen sagen das natürlich etwas anders ;-) Wenn man sich an die Spiele vergangener WMs erinnert keimt da bei mir wieder so ein leichter Verdacht auf.....Was mich eigentlich heute wundert: Radio Dalmatia hat noch nicht das schöne Lied "don't cry for my Argentinia" gespielt. Oder Alice, Alice, who the..... is Alice? Aber jetzt werde ich gemein.

Jetzt muss ich mich aber sputen und die Pizza vorbereiten. Ich mache -wie immer- Tonno e Cipolla. Die Zwiebel muss ja geschnitten werden. Da ich dann weine, kann ich ja schon mal für die Schweizer (wie viele sind dabei? Also Meier, Müller, Künzli usw.!) im Voraus ein paar Tränchen vergiessen, die werden ja wohl ihre "Landsleute" nicht rauskicken wollen ;-) Ich erinnere mich noch gut, als Türkilmaz vor Jahren alleine 2 Meter oder weniger vor dem Türkischen Tor eine höllen Granate gegen den Himmel los liess. Ein Schelm ist, wer was Böses denkt. Aber dieses Tor hätte eine 150 Jahre alte, blinde Grossmutter im Rollstuhl geschossen.

So, jetzt höre ich auf böse und fies zu sein. Aber diejenigen, die mich kennen, kennen mich ja. Ouuu, ist das logisch....

Mittwoch, 20. Juni 2018

Endlich

Vorsichtshalber habe ich gestern noch die provisorische Bruchsteinmauer etwas anbetoniert. Man weiss ja nie. Der Berg ruft nicht nur, er drückt auch. Und bei uns ist es ja bekanntlich ziemlich steil. Nach dem Schwimmen habe ich mich mit unseren beiden Nachbarinnen links unten unterhalten. Beide können recht gut Deutsch, aber ich gab konsequent auf Kroatisch Antwort. Nach einer Weile unterhielten wir uns nur noch auf Kroatisch und die beiden Damen meinten, dass ich sehr gut spreche (nun, sehr gut ist anders). Die Grammatik sei halt nun mal sehr schwer. Wem sagt Ihr das, wem sagt Ihr das?

Als ich dann so gemütlich beim Kafi sass (muess dänk au mol si) kam Petar - mit der Astschere. Super, schon? Ich hatte sie ihm doch erst vor ein paar Tagen ausgeliehen..... Er schaute auf mein kleines, improvisiertes Gewächs"häuschen" und meinte "Drogen?" "Nein, Petar, Olivenbaum-Setzlinge. Ich versuche, diese zu züchten!" "Könnte gehen" meinte er. Wir werden sehen.

Im Laufe des Nachmittages kam Vinko, unser Baumeister noch vorbei, um im Neubau die vermutlich durch die Baggerarbeiten (Felsenzertrümmerung) hinter unseren Haus entstandenen Risse zu flicken. Als er fertig war, räumte ich die "Baustelle" auf. Dann ging ich schweissüberströmt duschen. Als ich vom Duschen zurückkam stand auf meinem Tisch auf der Terrasse ein zugedeckter Teller. Peters Auto war nicht mehr da. Es war ein ganzer Teller voll in Paniermehl frittierten Zucchhetti. Mann war das lecker. Ich hatte mir noch unter der Dusche überlegt, was ich mir zu Essen machen sollte. Den Teller habe ich ihm dann wieder zurückgegeben mit 5 Schöggeli drauf. Anschliessend fuhr ich noch mit der Raketen nach Trogir zum Tanken und weil ich schon mal da war gabs auch eine Glace beim Djovani. An der Riva legte gerade wieder eine Jacht an. Ich ergötzte mich wieder am sich immer wiederholenden Schauspiel der sich in Besitzerpose ablichten lassenden Deppen.

Heute Morgen nach dem Training und dem Arbeiten hörte ich Lastwagen. Einer, nein sogar drei Lastwagen mit -man glaubt es kaum - Asphalt. Jogetsdenndas? Petar war nicht da und so habe ich ihm eine Nachricht gesandt, er könne dann nicht kommen, sie teeren endlich. Sag denen, sie sollen das Loch in unserer Einfahrt auch noch zuteeren, schrieb er zurück. Jajaja, aber erst gehe ich schwimmen. Das Wasser war sauwarm. Wie wirds wohl erst im Sommer sein? Beim Zurückkommen schaute ich den armen Chaiben zu beim Asphaltieren. Mit Schaufeln verteilten sie den Asphalt auf der Strasse und eine kleine Walze fuhr ihn fest. Die Lastwagenfahrer luden jeweils kleine Haufen ab, die die Männer in der brütenden Hitze verteilen mussten.

Gut, da war noch das Problem mit unserem Loch in der Einfahrt. Da ich ja keinen Alkohol trinke benötige ich die -wieso auch immer sich im Kühlschrank befindenden Bier- und Radler-Dosen und -Flaschen ja nicht. Wenn ich aber an die schwitzenden Männer denke.... Also packte ich die eiskalten Getränke in einen Kübel und trug ihn nach vorne in die Einfahrt, wo die Männer gerade daran waren, den Teer zu verteilen. "Wir hätten da auch noch ein kleines Loch in der Einfahrt" sagte ich mit (dem Versuch eines) treuherzigen Augenaufschlags "und da habe ich für Euch noch etwas gegen die Hitze". Jetzt weiss ich, wie sich ein Popstar auf der Bühne fühlt, wenn er seinen neusten Hit singt (ähh performt, sorry Kids, performt). Ein riesen Gejohle ging los, alle winkten mir zu und bedankten sich überschwänglich. Kaum 5 Minuten später war das Loch geflickt.

Kaum ist dieses Problem gelöst baut sich wieder ein neues auf. Was um himmelsgottswillen bastle ich mir heute Abend als Abendessen? "Peetaar"!?

Montag, 18. Juni 2018

1:1 mit Sosse

1:1 - wer hätte das gedacht. Und das gegen Brasilien. Mit "echten Schweizern" hätten wir das wohl nicht geschafft. Das habe ich jetzt aber nur gedacht. Und alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig. Petar kam extra raus um mir zu sagen, dass Brasilien mit einem
Tor führe. Ende Match verkündete mir dann meine WM-App, dass die Schweizer scheinbar auch noch einen Topf geschossen haben. Das musste ich Petar natürlich auch noch kurz kundtun. "Siehst Du, gar nicht so schlecht, Deine "Schweizer" meinte er nur.

Heute Morgen erwachte ich um 04.30 Uhr. Kurz für kleine Jungs und dann wieder ins Körbchen. So war -natürlich- der Plan. Denkste. Ich war hellwach. Schliesslich nahm ich die Decke und ging nach vorne in die Stube um Fernsehen zu schauen. War zwar langweilig und grottenschlecht, aber keine "Schlaftablette". Gegen halb 8 Uhr wollte ich dann aufstehen. Aber dann kam der Hammer. Müde zum Umfallen. Lust- und Antriebslos. "Wart nor du Souchaib" sagte ich zu meinem Körper, "muesch jo ned meine, de Chef bin ich!". Also gabs kurz einen Kaffee und dann hopp-hopp, die (mittlerweile mehr als) 100 Bauchmuskel-Übungen absolviert. Dann nach draussen. Sand und Zement gemischt, Steine hergeschleppt und unter dem Neubau anbetoniert. Dazwischen kam kurz Petar -ja der muss ja auch wissen, was ich mache ;-) - und kontrollierte meine Arbeit.

Bevor ich dann anschliessend schwimmen ging besuchte ich noch kurz seine Baustelle. "Geht die Türe jetzt" fragte ich. "Schau, passt" antwortete der Baumeister, Vinko, welcher verkehrt herum auf dem WC sass und etwas an der Spühlung "bastelte". "Vinko, Du sitzt verkehrt auf dem WC, wenn Du Dich drehst, geht es besser". Sagte ich zu ihm. Zuerst schauten mich alle erstaunt an, aber dann fiel die Kuna und alle lachten schallend. Um ca. 12 Uhr kam ich dann vom Schwimmen zurück. Zum Glück hatte ich noch etwas vom gestrigen Abendessen im Kühlschrank und so konnte ich mir in kürzester Zeit etwas zu Mittag "basteln".

Nachdem die Küche wieder erstellt war, stellte ich auf der Terrasse den Liegestuhl auf. Das Aussenthermometer zeigte 32.6 Grad im Schatten. Da brauchte es dann auch nicht lange und ich döste weg. Irgendwann hörte ich jemanden schnarchen. Also eigentlich erwachte ich ob dem Geschnarche. Ich realisierte, dass dies wohl von mir kam und wähnte mich kurz im Büro (esch ebe immer no de Witz, Mann!). Aber da hätte ich nicht so geschwitzt. Ausser wenn meine Arbeitskolleginnen klammheimlich die Klimaanlage abgesellt haben, weil sie bei 30 Grad kalt hatten (no comment :-)).

Gestern wollte ich mir ja zum Nachtessen zu den Hörnli ein feines Sösschen basteln. Gut, es blieb beim Versuch. Oder anders: Operation gelungen, Patient gestorben. Auf jeden Fall wars essbar, sonst hätte ich ja den Rest heute nicht zum Mittagessen verspiesen. Nun, heute Abend sollte es Risotto geben. Was heisst "sollte"? Ich machte mir Risotto. Dazu meine obligatorische rote Zwiebel, welche ich anschwitzte. Dann noch das dazu, dies, ein bisschen Butter, etwas Olivenöl und.... DAS WAR DAS GEILSTE SÖSSCHEN, WELCHES MIR JE GELUNGEN IST! Nur - ich wollte ja gar kein Sösschen machen. Schon gar nicht zu Risotto! Nun, da es schon mal gemacht war - rein damit ins Risotto und -was soll ich sagen?- das Zeugs schmeckte lecker.

Jetzt sitze ich hier auf der Terrasse und schreibe. Es hat ein wenig abgekühlt. Soeben kommt Petar aus Split zurück. Er musste wieder etwas umtauschen. Diesmal bei Pevec. Ich sagte ihm, dass ich das kenne. Das ist wohl immer so, wenn man selber baut. Dafür sei es jetzt etwas kühler geworden. "Normal", meinte Petar" jetzt wo die Sonne runtergegangen ist."

Scherzkeks!


Sonntag, 17. Juni 2018

Stress

Kaum hatte ich gestern Abend abgewaschen sah ich Peter mit einer Zimmertüre vor seinem Auto stehen, an welchem alle Türen und der Kofferraum geöffnet waren. "Schlechte Idee, Petar" dachte ich, "das wird nicht gehen. Autotüre bleibt Autotüre, Zimmertüre bleibt Zimmertüre". Aber offensichtlich wollte er mit der Türe ins Auto. Und dieses wollte sich partout nicht an die Türmasse anpassen. Schliesslich erbarmte ich mich und fragte, ob ich helfen könne. "Es geht nicht, die Türe passt nicht rein ins Auto" sagte Petar schon leicht resigniert. "Probieren wir doch, ob es in meines geht" sagte ich hilfsbereit, wie ich nun einmal bin *hüstel*. Und siehe da: "es tutete!"

So kam es, dass wir heute am Morgen in aller "Hergottsfrühe" um acht Uhr Richtung Split ins Bauhaus (wer zahlt für die Reklame?) fuhren. Nachdem er in ca. 1/4 h etwa 3 Leute im Bauhaus persönlich begrüsst hatte, sagte ich zu ihm: "Du kennst auch noch eine Menge Leute hier". "Ja weisst Du, 35 Jahre arbeiten in Split für eine Firma mit 1'200 Angestellten und grossen Kunden wie das Elektrizitätswerk und die beiden Schiffswerften Trogir und Split, da kennst Du halt den einen oder anderen. Und in der Firma gingen alle ....... (da ging grade ein geiles Tussi an uns vorbei) über meinen Schreibtisch." Nein, gelogen, ich habe das Wort nicht verstanden. Sorry Leute. Zudem hätte ich ja auch nicht geschaut. OK lassen wir das Thema! "Und schliesslich" so Petar weiter, "habe ich lange in Split gewohnt". OK. Aber ich kenne hier keine Sau! Ich arme Sau ;-).

Nachdem die Türe getauscht und wieder eingeladen war, ging ich nochmals zurück ins Geschäft. Vielleicht konnte ich ja noch "etwas" gebrauchen. "Aha, Schleifpapier an der Rolle. Da nehme ich mir doch 1 Meter 80er-Schleifpapier". Den bereitliegenden Meter und Schere zur Hand und "Ratsch", weg ist der Meter. Dann noch ein paar Metall-Bohrer und schon stand der Herr an der Kasse. "Sie müssen zurück zum Verkäufer. Der muss Ihnen für das Schleifpapier eine Rechnung ausstellen". Hinter mir etwa 8 Leute in der Schlange....! "Entschuldigen sie... entschuldigen Sie... entschuldigen sie....." . Dann beim Gestell habe ichs gesehen - gross und deutlich: "Verlangen Sie den Verkäufer". UUps, peinlich. Ich entschuldigte mich damit, dass ich halt "Ausländer" sei. "Macht nichts" sagte der freundlichen Verkäufer. Doch - ich muss wieder in die Schlange zurück. Und wie wir wissen, sind die Schlangen in Kroatien recht lang. Glück im Unglück; inzwischen hatten sie eine weitere Kasse geöffnet und ich musste nicht mal anstehen.

Um halb ein Uhr war ich mit allem fertig. Ich war in Split, ich hatte trainiert und ich war schwimmen. Bis dahin - kein Bissen, kein Schluck Wasser (ausser die obligatorischen Schlücke im Meer. Aber die muss ich trinken, weil - ich muss ja wissen, ob das Meer immer noch salzig ist, wenn Petar mich fragt), keinen Kaffee, nichts. Nur die paar Tropfen beim Zähneputzen und etwas Zahnpasta... Also, dann den Tisch reich gedeckt und "inne muesses!"

Am Nachmittag zogen dann dunkle Wolken auf. Alle schauen sorgenvoll gegen den Himmel. Die einen, die Touristen, fürchten sich, dass es zu regnen anfängt. Die anderen, die Einheimischen fürchten, dass es nicht zu regnen anfängt und sie am Abend wässern müssen. Ich sehe schon, auch Petrus hat es nicht leicht. Immer diese Entscheidungen! Nun, schliesslich fielen 28,5 Tropfen. Das heisst es war gerade etwa so feucht wie die Unterwäsche eines jun.... (ou, falsche Geschichte!) - es war gerade so feucht, dass man nicht wässern musste.

Am Abend diskutierten Petar und ich noch über Sport. Dazu muss man wissen, dass Petar total nicht an Sport intereressiert ist. Anlass dazu war das 1:0 der Mexikaner gegen Good old Germany. Ich versuchte ihm klarzumachen, dass wir in der Schweiz praktisch keine Schweizer Namen wie Müller oder Meier mehr in der Nati haben. Anders als die Kroaten, welche ausschliesslich mit Kroatischen Namen auffahren. Aber vermutlich bin ich sprachlich nicht ganz durchgedrungen. Was solls? Er meinte schlussendlich, jetzt müsse er wohl seinen Deutschen Stamm-Gästen ein weinendes Gesicht whatsAppen. Gut haben wir darüber geredet.