Mittwoch, 20. Juni 2018

Endlich

Vorsichtshalber habe ich gestern noch die provisorische Bruchsteinmauer etwas anbetoniert. Man weiss ja nie. Der Berg ruft nicht nur, er drückt auch. Und bei uns ist es ja bekanntlich ziemlich steil. Nach dem Schwimmen habe ich mich mit unseren beiden Nachbarinnen links unten unterhalten. Beide können recht gut Deutsch, aber ich gab konsequent auf Kroatisch Antwort. Nach einer Weile unterhielten wir uns nur noch auf Kroatisch und die beiden Damen meinten, dass ich sehr gut spreche (nun, sehr gut ist anders). Die Grammatik sei halt nun mal sehr schwer. Wem sagt Ihr das, wem sagt Ihr das?

Als ich dann so gemütlich beim Kafi sass (muess dänk au mol si) kam Petar - mit der Astschere. Super, schon? Ich hatte sie ihm doch erst vor ein paar Tagen ausgeliehen..... Er schaute auf mein kleines, improvisiertes Gewächs"häuschen" und meinte "Drogen?" "Nein, Petar, Olivenbaum-Setzlinge. Ich versuche, diese zu züchten!" "Könnte gehen" meinte er. Wir werden sehen.

Im Laufe des Nachmittages kam Vinko, unser Baumeister noch vorbei, um im Neubau die vermutlich durch die Baggerarbeiten (Felsenzertrümmerung) hinter unseren Haus entstandenen Risse zu flicken. Als er fertig war, räumte ich die "Baustelle" auf. Dann ging ich schweissüberströmt duschen. Als ich vom Duschen zurückkam stand auf meinem Tisch auf der Terrasse ein zugedeckter Teller. Peters Auto war nicht mehr da. Es war ein ganzer Teller voll in Paniermehl frittierten Zucchhetti. Mann war das lecker. Ich hatte mir noch unter der Dusche überlegt, was ich mir zu Essen machen sollte. Den Teller habe ich ihm dann wieder zurückgegeben mit 5 Schöggeli drauf. Anschliessend fuhr ich noch mit der Raketen nach Trogir zum Tanken und weil ich schon mal da war gabs auch eine Glace beim Djovani. An der Riva legte gerade wieder eine Jacht an. Ich ergötzte mich wieder am sich immer wiederholenden Schauspiel der sich in Besitzerpose ablichten lassenden Deppen.

Heute Morgen nach dem Training und dem Arbeiten hörte ich Lastwagen. Einer, nein sogar drei Lastwagen mit -man glaubt es kaum - Asphalt. Jogetsdenndas? Petar war nicht da und so habe ich ihm eine Nachricht gesandt, er könne dann nicht kommen, sie teeren endlich. Sag denen, sie sollen das Loch in unserer Einfahrt auch noch zuteeren, schrieb er zurück. Jajaja, aber erst gehe ich schwimmen. Das Wasser war sauwarm. Wie wirds wohl erst im Sommer sein? Beim Zurückkommen schaute ich den armen Chaiben zu beim Asphaltieren. Mit Schaufeln verteilten sie den Asphalt auf der Strasse und eine kleine Walze fuhr ihn fest. Die Lastwagenfahrer luden jeweils kleine Haufen ab, die die Männer in der brütenden Hitze verteilen mussten.

Gut, da war noch das Problem mit unserem Loch in der Einfahrt. Da ich ja keinen Alkohol trinke benötige ich die -wieso auch immer sich im Kühlschrank befindenden Bier- und Radler-Dosen und -Flaschen ja nicht. Wenn ich aber an die schwitzenden Männer denke.... Also packte ich die eiskalten Getränke in einen Kübel und trug ihn nach vorne in die Einfahrt, wo die Männer gerade daran waren, den Teer zu verteilen. "Wir hätten da auch noch ein kleines Loch in der Einfahrt" sagte ich mit (dem Versuch eines) treuherzigen Augenaufschlags "und da habe ich für Euch noch etwas gegen die Hitze". Jetzt weiss ich, wie sich ein Popstar auf der Bühne fühlt, wenn er seinen neusten Hit singt (ähh performt, sorry Kids, performt). Ein riesen Gejohle ging los, alle winkten mir zu und bedankten sich überschwänglich. Kaum 5 Minuten später war das Loch geflickt.

Kaum ist dieses Problem gelöst baut sich wieder ein neues auf. Was um himmelsgottswillen bastle ich mir heute Abend als Abendessen? "Peetaar"!?

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