Samstag, 2. Juni 2018

3 x Schwimmen

"Fisch muss 3 Mal schwimmen" sagt man hier in Dalmatien; "Einmal im Meer, einmal im Öl und einmal im Wein." Nun, das galt heute auch für mich - wenn auch in anderer Form. Des morgens in der Früh im Meer, dann zurück im Haus eine Dusche und am Abend nocheinmal.

Habe ich schon erwähnt, dass ich Zwiebeln liebe? Zum Frühstück Frühlingszwiebeln, und zum Abendessen Salat mit Zwiebeln. Ein Rezept, dass ich abgeändert habe. In der ursprünglichen Version sind es Gurken, Tomaten, Peperoni (glaub) und etwas Zwiebeln. Bei mir sind es 2 grosse, rote Zwiebeln, eine halbe Gurke und eine halbe Tomate. Schon das Einkaufen auf dem Markt in Trogir war eine Nummer für sich. Das alte Fraueli wollte unbedingt, dass ich ein Kilogramm Gemüse kaufe. Gott weiss warum (ich glaube, sie hatte nur 2 500 g Steine auf Ihrer Antikwaage). Sie lud mir Tomaten in den Sack.... "gute Frau, ich habe Tomaten eigentlich nicht gern!" "Nema veze" (egal) sagte sie und lud weiter. Mir wars dann aber gar nicht "nemavezig". Als ich davonlaufen wollte lud sie einen Teil der Tomaten wieder aus und rote Zwiebeln ein. War mir egal. Ihr auch. Das Kilo wurde voll. Habe ich schon erwähnt, dass ich Zwiebeln liebe?

Statt Pizza, wie ursprünglich vorgesehen gabs dann diesen äääh Frühlingssalat. Ich habe erstaunlicherweise  im Laufe des Abends festgestellt, dass bei Zwiebeln diese Dalmatische Dreifaltigkeit auch zutrifft. Diese brennen drei Mal. Einmal beim Zubereiten, einmal beim Essen und einmal beim Verdauen. Ich hoffe sie brennen dann später nicht noch ein viertes Mal... Auf jeden Fall hatte ich ein wenig Bedenken, dass es bei mir irgendwann zu einer Explosion kommen könnte. Die hätte man sicherlich bis nach Mitteleuropa gehört. Aber ich kann hier Entwarnung geben.

Im Moment ist es wirklich abnormal heiss. Mit nackter Haut an der Sonne schaust du dich sofort um, ob Dir jemand mit einem Feuerzeug an die Haut gegangen ist. Kein Witz! Das führt dazu, dass ich den ganzen Tag nur ein Kleidungsstück trage. Aber auf dem Roller ziehe ich die Kappe aus und natürlich den Helm an!


Da ich gestern auf eine Pizza verzichtet hatte, wollte ich heute eine. Am Morgen habe ich zuerst eine Stunde geschaufelt, dann trainiert und bin zum Meer runtergelaufen, bin schwimmen gegangen (nur 2 x, da ich keinen Alkohol trinke...) und wieder hoch gelaufen. Erst gegen halb 12 Uhr nahm ich etwas zu mir. Da musste nun Männernahrung her. Eine Pizza. Und -habe ich schon erwähnt, dass ich Zwiebeln liebe?- natürlich Tonne e Cipolla. Ich muss ja meinen Zwiebeln-Vorrat etwas abbauen. Nachdem ich gestern Abend auf Youtube(l) ein Video eines Amis gesehen hatte, wie der den Pizzateig über den Knöcheln rundet, habe ich das heute auch probiert. Wenn das sogar ein Ami kann, sollte es eigentlich für einen mittelmässig begabten Europäer kein Problem sein.  Und es ging wirklich. Das Ding wurde rund! Und ich bin sicher, dass ich auf dem Weltranking wieder 2 - 3 Plätze gutgemacht habe. *räusper*

Aber Ihr könnt Euch selbst überzeugen, dass ich (ausnahmsweise mal) keinen Käse erzähle:


Etwas wollte ich noch loswerden: Liebe Haushaltsmanagerinnen und -Manager. Was Ihr da täglich an Putzen, Vorbereitung, Kochen, Aufräumen usw. tut, ist eines Lobes Wert. Ich sehe es erst jetzt, welchen Aufwand man täglich hat, damit das Haus "einigermassen aussieht". Chapeau!

Donnerstag, 31. Mai 2018

Schlaflos in Okrug

Stimmen! Verschlafen schaue ich auf die Uhr 4 Uhr! Morgens! Einbrecher! Wobei - die sind ja im Normalfall ruhig. Vorsichtshalber lege ich mal mein Kampfmesser bereit. Die sollen nur kommen, die "Russen", die "Souhönd" die! Schliesslich entdecke ich draussen einen etwas weiter entfernten Nachbar, welcher auf der Terrasse mit (s)einer Frau diskutiert. Ich habe dann mal kurz "die Uhrzeit" durchgegeben. Nur konnte ich anschliessend nicht mehr einschlafen. So kam es, dass ich um 5 Uhr in der Früh am reichlich gedeckten Morgentisch sass. Als Revanche für den nächtlichen Lärm fing ich Punkt 7 Uhr an, den Felsen hinter dem Haus wegzuhämmern. So ein Bohr-Hammer macht sch(ö)on laut!

Spontan entschloss ich mich nach einer erfrischenden Dusche - unsere Kollegen Eso und Magdalena zu besuchen. Eso sagte mir dann, dass heute der oberste und wichtigste Kroatische Feiertag sei, der Tag der Unabhängigkeit. Uuuups! Ja nun, es gibt Schlimmeres als Kompressor-Geräusche, ein Erdbeben zum Beispiel, oder ein Tornado. Oder so! Sollen mal nicht so komisch tun die!

Zuhause angekommen habe ich dann noch ein paar Sätze Bauchmuskel-Training absolviert. Eigentlich wars ja viel zu heiss, aber was tut man nicht alles für seinen Adonis-Körper. Am späteren Machmittag machte ich mich dann an das Projekt Abendessen, oder soll ich sagen: Operation Abendessen? Es sollte je Pizza sein, Versuch Nr. 3. Ich versuchte, mich möglichst genau an das Rezept zu halten. Kein Gramm zuviel oder zuwenig, kein ml zuviel oder zu wenig. Schliesslich knetete ich ihn durch bis er die Konsistenz "Babyfüddeli" hatte. Und was soll ich sagen? Der Teig ging dieses Mal auf. Sensationell. Danke Ursi an dieser Stelle nochmals! Als der Teig genug geruht hatte, küsste ich ihn wach. Nein, natürlich nicht, das ist ein anderes Märchen.

Als ich den Teig dann portioniert hatte, versuchte ich, ein Stück rund zu formen. Wie war das schon wieder mit dem Runden, welches ins Eckige muss? Nun, Fred Feuersteins Räder waren ja auch nicht rund.... Als das Teil endlich rund.... eine Form hatte, begann ich mit dem Belegen. Tomatensauce, Salamischeiben, viele Zwiebeln, ein Paar Champignons und - so 'n Käse, da fehlt doch noch was? Käse!?! Mozzarella! Da hilft kein motz(arella)en, ich habe den Käse vergessen. Kurzer Anflug von Panik, Lebenskrise, Burnout, Schweissausbruch! So 'n Shit, Frau Schmidt! Kühlschrank aufgerissen: Da lag noch ein Pack Reibkäse. "Schüttel, schüttel", fertig ist die Pizza.

Eigentlich war sie recht gut. Der Boden war etwas hart - ich überlegte kurz, ob ich den Bohr-Hammer nochmals holen sollte- aber absolut geniessbar. Gut, vielleicht war dies für längere Zeit mein letzter Post, wenn nicht, dürft Ihr mich "Pizza-King" nennen. Ich schätzte mal - so etwa Platz 12 vom internationalen Ranking *hüstel*.

Mittwoch, 30. Mai 2018

Wenn man kocht ist man noch kein Koch

Der Hunger ist mein ständiger Begleiter. Daher muss die "Maschine" immer gefüttert werden. Vor Urzeiten konnten wir nach dem Turnen in unserer Stammbeiz, dem Lindenhof einen Pizzakurs absolvieren. Der Wirt gab uns mit einer Verschwiegenheits-Klausel (esch alles e Frog vom Geld!) das Pizza-Rezept. Pizzas liebe ich und so ist es nur logisch, dass ich mich an das Rezept erinnerte.

Nun, mit den Massen habe ichs nicht so. Sind ja auch keine Zinsrechnungen! Der erste Versuch ging sowas von gründlich in die Hosen - und auf die Hosen und aufs T-Shirt und... überhaupt. Stell Dir mal ne volle Küche vor. Überall steht Zeugs rum. Dann die Explosion! Und dann das Ganze mal 10. So ungefähr sah es aus, als der "Teig" fertig war. Was war passiert? Wie eingangs erwähnt, es gab leider keine Zinsrechnung und diese doofen ml, dl, l, EL, TL fordern einen Mann der Wildnis doch etwas. Ich ging dann auch mal kurz vors Haus, um mich zu vergewissern, dass kein "unfriendly takeover" stattgefunden hat und irgendwo das "Henkel- oder UHU-Logo" am Haus prangt. Mann, das Zeug klebte. Mann, einmal an den Händen; und dann lass mal das Wasser an, oder kratze dich an der Nase. Mann! Wer "Asterix und Obelix in der Schweiz" gelesen hat weiss was ich meine, wenn er sich an die Fondue-Szenerie erinnert. Bei mir wars einfach nur Käse, aber kein Käse.

Was machst Du nun mit diesem Zeug? Zum Glück sind Abfalleimer vor unserem Haus und Morgenfrüh ist Abfuhr. Unverzagt machte ich mich dann mit einer 2. Version ans Werk. Der Schei...teig wollte ebenfalls nicht aufgehen. Was tun? Ich stellte ihn kurz in den warmen Ofen, redete ihm gut zu. Das Schei...ding wollte und wollte nicht aufgehen. Irgendwann gegen Mitternacht gab ichs dann auf. Die Küche glänzt nun wieder, mein Gesicht auch. Bei mir ists Schweiss.

Am Morgen packte ich das Schei..ding auf ein Backblech und stellte den Umluftbackofen auf Volllast. Es sah dann irgendwie wie ein Fladenbrot aus. Anschiessend setzte ich mich auf den Roller und rollte gegen Trogir. Beim Mech, wo ich die "Vollgas-Verhinderungs-Plombe" entfernen lassen wollte, lief ich voll in den Hammer. Ein Schwall Kroatisch prasselte auf mich ein. Etwas verdutzt warf ich in einer kurzen Tiradenpause ein, dass ich Schweizer sei und nicht so schnell übersetzen könne. Ou, er habe mich verwechselt mit einem der Gestern bei ihm war und dem er gesagt hatte, das gehe nicht, was dieser wolle. Was ich denn wolle? Kurz gesagt, kurz getan; nema problema (1/4 Std.) und 50 Kuna. Ich gab dem Stift 60. Er öffnete schon den Mund - ich sagte aber, er solle dem Chef nichts sagen. Dann lächelte er wieder und zog von dannen. Beim "alten Geschäft",letztes Jahr warteten wir 2 Stunden und es war viel teurer. (Erinnerung für den Schreiber: Das Einsetzen der Plombe kostet 70 HRK!) Zur Erklärung: Alle 2 Jahre müssen Fahrzeuge zum "TÜV" dann muss die Plombe dran sein. Nach der "MFK" wird sie wieder entfernt. Dies kontrollieren und die Bremsen sind alles was die da machen. Geht nur um die Kohle. Wie immer!

Nach der Rückkehr ins Haus habe ich den gebackenen "Teigfladen" mit Konfitüre gegessen. Schmeckte eigentlich ganz gut. Unterdessen habe ich von einer lieben Freundin (Danke Ursi) ein anderes, ausführliches Pizza-Rezept bekommen. Dies werde ich dann gegen Abend mal versuchen. Ouuu! Irgendwie "grummelt" es in meinem Bauch. Ich glaube es wäre gut.... ich sollte.... ich muss

Dienstag, 29. Mai 2018

Traurig

Nun, unser kleiner Enkel, Jayden ist wieder zu Hause. Die schöne, aber auch anstrengende Zeit ist Vergangenheit. Wir haben aber bereits schon wieder miteinander telefoniert und sein "Hallo - Hallo" an Anfang des Gespräches erinnerte mich wieder an so manchen Tag am Meer, wenn der Kleine am Baden war.

Eine grössere "Wasserratte" als Jayden hat die Welt noch nie gesehen. Kaum am Wasser war er nicht mehr zu halten. Schwimmhilfen? Sche...drauf! Ins Wasser, egal wie kalt. Angewöhnung an die Wassertemperatur? Vergiss es! Platsch und drinnen isser! Der Grossvater als Aufpasser kam eigentlich gar nie dazu, das Wasser an den Körper anzupassen - oder umgekehrt.... Zum Glück war es -die ersten Schrecksekunden ignorierend- wirklich warm.

Nach Jaydens ersten, heftigen Tauchern unter Wasser kam er triefend und prustend wieder zum Vorschein. Seine Ohren hatten sich natürlich mit Wasser gefüllt und er hörte nur noch vermindert, kaum war sein Köpfchen wieder aus dem Wasser. Dann schaute er mich schelmisch an, grinste und sagte laut: "Hallo - Hallo - Hallo?"

Irgendwann kam dann der Hunger. Eigentlich der einzige Grund für ihn, das Wasser einmal zu verlassen. Dann kam er zu mir, kuschelte sich ins vorbereitete Badetuch, drückte sich ganz eng an meinen Körper und fragte nach Essen. Was der Kleine alles essen kann. Unglaublich. Ich genoss diese paar Minuten engen Kuschelns mit ihm natürlich jeden Tag. Kurz abfrottieren, Sonnencreme einreiben und schon zieht es ihn wieder Richtung Meer. "Geh aber nur mit den Füssen ins Wasser. Nach dem Essen musst Du etwas warten mit baden" kam noch die Ermahnung des Grossvaters. Vergiss es! Nach ein paar Sekunden -Platsch- drinnen isser!

....und natürlich dürfte der alte Opa dann noch mit ihn heimjoggen.


JJ am Strand Veli Draga




Nun, damit wars natürlich nicht getan. Auch zu Hause musste etwas laufen. Also flugs ein paar Schraubenzieher geholt und sie dem Kleinen gegeben. So hatte er etwas zu tun, was bedeutete, dass er alle seine Spielzeugautos auseinander schraubte. Der Grossvater hat sie dann am Ende des Tages wieder zusammengebastelt.....


Am basteln

Aber irgendwann im Laufe des Abends waren dann auch JJs "Batterien" leer. "Ich wott jetzt schlofe" war dann das Zeichen für uns, ihn zu Bett zu bringen und seine Kuscheltierchen zu platzieren. Innerhalb von ein paar Minuten schlief er dann ein und der Tag war abgeschlossen!