Mittwoch, 13. Juni 2018

Apokalypse

Geräusche! Laute Geräusche. Was ist jetzt schon wieder? Immer diese Störungen am Morgen. Muss ich jetzt schon wieder mein "Waffenarsenal" durchgehen. Die Blase drückt auch. Gut mal dies erledigen, dann schauen wir uns mal an, was so apokalyptisch lärmt. Es ist 5 Uhr morgens. Ein vorsichtiger Blick aus dem Fenster.... Wo ist das Meer? Kein Meer mehr, keine Insel Solta mehr, keine Insel Veli Drvenik mehr. Nichts mehr. Aber riesige Regentropfen, die einen höllen Lärm veranstalten. Es rauscht und tut und - oho - es gewittert auch. Temperatur 23,3 Grad im Schatten, bzw. im Schärme (Trocknen für die  Nichtschweizer). Im Radio werden sie später melden, dass Zagreb innert Minuten einen Temperaturrückgang von 7 Grad hatte. Bei uns geht das Termometer im Schärme (eben) kurzfristig auf 18 Grad zurück. Im Haus ist es immer noch 26 Grad. Also alles aufgerissen, was im Schärme (!) ist.

Gestern Abend hatte ich mir ja eine Gemüsepfanne namens "Hampis Dalmatische Gemüsepfanne" - doch, doch, selbst erfunden! - gemacht. Ich schrieb ja schon mal, dass ichs mit den Massen nicht so habe. Auf jeden Fall wurde die Pfanne saumässig voll. Ich ass, bis ich fast zerplatzte. Aber es blieb immer noch ein grosser Rest. Kaum abgeräumt und die Küche gemacht, kam Petars Frau, die ich schon seit über 2 Jahren nicht mehr gesehen hatte -sie betreut in Kastela eine alte Frau- und begrüsste mich herzlich "ich habe Dir noch etwas" sagte sie ("bitte kein Essen, bitte kein Essen, bitte nicht!"). Schwupps war sie wieder da mit einem Teller voll (neeeeiiiiinnn ich bin so vollgefressen) Essen. "Ou, danke vielmals (da wär jetzt ned nötig gsi!), das werde ich gerade aufessen!" Es war wirklich fein, aber...... wieso bin ich bloss so höflich?

Dieser übervolle Bauch war vielleicht auch der Grund, wieso ich am Morgen erwacht bin. Normalerweise höre ich nichts wenn ich am "Chössilose" bin. Gegen 6 Uhr heute Morgen hörte es auf zu regnen und kurze Zeit später drückte schon die Sonne. Wies halt im Süden so ist. War das eine Riesensauerei draussen. Blätter, Dreck, Blüten, alles lag am Boden. Also Wasser und Besen Marsch und zuerst einmal aufgeräumt. Anschliessend mit der Rakete in die Bäckerei um Brot zu holen. Ich hatte (trotzdem) wieder Hunger. Da ich heute nicht mit "dem Fels gekämpft" hatte, ging ich auch nicht schwimmen. Aber mein tägliches Training zog ich vor dem Essen durch.

Dann kam mein erstes Mal. Jajaja. Mein erstes Mal. Ich habe gewaschen. Nicht die Haare, sondern Wäsche. Vorsichtshalber habe ich zuerst den Badezimmer-Teppich in die Dusche gelegt und alles was am Boden war - in die Höhe getan. Mann weiss ja nie! Todesmutig liess ich die Maschine an. Alle gefühlten 10 Sekunden ging ich kurz ins Badezimmer um zu schauen, was passiert. Das war eine Morgenessenvorbereitung! Aber - alles gut. Auch die 2. Wäsche ging ohne Probleme vonstatten. Aufhängen ist sowieso keine Sache und trocknen tut es hier unten schnell.

Kurze Zeit später holte ich das Surfbrett, oder wie heisst das Ding zum Bügeln jetzt auch schon wieder, und versuchte mich (wieder einmal, jawolle!) mit Bügeln. Die T-Shirts wollte ich auf jeden Fall bügeln. Die sahen danach gar nicht mal so schlecht aus. Also wenn sie eine Kuh gekaut hätte, würden sie auch nicht viel besser aussehen. Man ist ja bescheiden, und nach einem halben Tag tragen sehen sie sowieso wieder aus wie gekaut. Die Unterwäsche wollte ich sowieso nicht bügeln, denn erstens sieht man sie nicht und zweitens hätte ich mich jedesmal schaudernd daran erinnert, wie ein heisses Eisen über meinen... aber lassen wir das!

Am späteren Nachmittag nahm ich trotzdem die Gelegenheit war, hinter dem Haus "mit  dem Fels zu kämpfen". Es war heute ja nicht so heiss, nur etwa 27 Grad. Doch, doch, es ging wieder einen rechten Schritt vorwärts. Es tut sich etwas. Nach dem Duschen musste "Männernahrung" her. Der Mensch lebt nicht nur vom Gemüse alleine. Zudem bin ich ja latent vegetarier, denn mein Fleisch hat ja auch schon Gemüse gegessen. Ein Rippchen musste auf den Grill, damit es für mich auch etwas auf die Rippchen gab. Und für das gute Gewissen den Rest vom Gemüse von Gestern. Ihr erinnert Euch: Ich habs ja nicht so mit den Massen!

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